Saint Paul: Hier nahm alles seinen Anfang

In einer Bucht nahe der Stadt Saint-Paul landeten am 29. Juni 1642 die Franzosen, um die Insel als Kolonie in Besitz zu nehmen. Schon drei Jahre zuvor hatten die Franzosen Réunion für sich beansprucht. Weil die Landung am Namenstag der Heiligen Peter und Paul erfolgt war, wurde die Stadt danach benannt.

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Stadt Saint-Paul bei Nacht - Ile de La Réunion | ©: Frog 974 - Fotolia

Die älteste Stadt der Insel war bis zum Jahr 1738 auch die Hauptstadt und ist heute von der Fläche her noch die drittgrößte Stadt in Frankreich. Offiziell gilt Réunion bis 1663 als unbewohnt, obwohl schon vorher Menschen hier siedelten: 1646 wurden Meuterer hier ausgesetzt, ab 1654 lebten außerdem Verbannte aus Madagaskar auf der Insel, sie lebten in einer Höhle bei Saint-Paul. Offiziell besiedelt wurde Réunion, als der erste Gouverneur, Etienne Regnault, 1665 mit einer Gruppe von Siedlern eintraf. 20 Jahre später lebten in Saint-Paul bereits mehr als 300 Siedler.

Besucher der Stadt sollten sich unbedingt die Kirche der Bekehrung des heiligen Paul in Saint-Paul ansehen. 1688 wurde hier zunächst nur eine Kapelle geweiht, 1703 wurde sie zur Kirche erweitert. Im Laufe der Jahre brannte sie mehrmals nieder und ist heute aus Lavasteinen gebaut.

Nachdem der Friedhof bei der Kirche zu klein war, wurde ab April 1788 der Seemannsfriedhof errichtet, der als einer der schönsten Friedhöfe auf Réunion gilt. Hier wurde 1730 der Seeräuber Oliver le Vasseur begraben, der unter dem Namen „Bussard“ den Indischen Ozean unsicher machte. Bei der Hinrichtung warf er eine verschlüsselte Karte unter das Schafott, das den Weg zu seiner Beute weisen soll – gefunden wurde der Piratenschatz bis heute nicht.

Eine große Bedeutung hat die Caverne des Premiers Francais an der südlichen Ortsausfahrt in der Felswand gegenüber dem Friedhof gelegen. Die ersten Siedler fanden in der Grotte, die heute von einem kleinen Park umgeben ist, nämlich einen ersten Unterschlupf.


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